Ökologisch und attraktiv: Die Außengestaltung des MARCHIVUM

Bis zur Eröffnung Mitte März wird auf Hochtouren gearbeitet, um dem MARCHIVUM den letzten Schliff zu geben. Aber auch ist auch noch Entwicklungspotential in der Umgebung vorhanden.

Am Mittwoch, den 31. Januar stellte Dr. Christoph Popp vom MARCHIVUM auf der Bezirksbeiratssitzung im Neckarstädter Bürgerhaus den aktuellen Sachstand des Außengeländes des Gebäudes öffentlich vor.  Die Gespräche standen ganz im Zeichen der Aufwertung der Lebensqualität in der Neckarstadt, wobei das MARCHIVUM als Solitär bezeichnet wurde.

Während die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP zusammen mit verschiedenen lokalen Institutionen und Initiativen eine Reihe unterschiedliche Projekte angehen möchte, reiht sich das MARCHIVUM ein in das Gesamtziel, die Neckarstadt-West zu einem sichereren und attraktiveren Stadtteil zu entwickeln. „Wir sind stolz darauf, was geschafft ist“, begann Dr. Popp seinen Vortrag, denn derzeit laufen schon die Umzugsarbeiten auf Hochtouren, und nach dem Archivgut sind in drei Wochen die Büroräume an der Reihe. Das MARCHIVUM selbst wird also planmäßig Mitte März eröffnet.

In wenigen Wochen wird das Gebäude bezogen. Foto: StadtA MA – ISG

Neue Details zur Außengestaltung

Doch damit ist es nicht getan. Wichtig sei das Hineinwirken in den Stadtteil, so Popp. Bei dem Symposium „Ideenwerkstadt MARCHIVUM“ im Juli 2016 galt die Gegend um das MARCHIVUM noch als „No-Go-Area“, insbesondere die Unterführung  der Jungbuschbrücke wurde als „Angstraum“ bezeichnet. Das Thema Sicherheit steht also an erster Stelle, wenn es um die Gestaltung des Außengeländes geht.

Hinter der Brücke entsteht der Parkplatz. Foto: StadtA MA – ISG

Zunächst ging Dr. Popp auf die Parkplätze ein, die ökologisch auf Schotterrasen erreichtet werden: Knapp 60 Parkplätze werden geschaffen, die nicht nur von BesucherInnen und MitarbeiterInnen genutzt werden können, sondern im Rahmen der Kapazität auch von Bürgerinnen und Bürgern. Dazu wird es auf dem Parkplatz vier Stromtanksäulen, zehn Fahrradboxen, sowie Haltemöglichkeiten für Busse geben.  Dabei werden auch die Wege zur Neckarwiese nicht zugebaut. Die Haltestellen an der Dammstraße werden in neuem Design gestaltet. Der Bereich vor dem Haupteingang wird bis zur ehemaligen Verkehrsinsel ausgedehnt und mit Sitzbänken ausgestattet werden.

Alle orangefarbenen Bereiche gehören zu dem Areal, das neugestaltet wird. Foto: StadtA MA – ISG

Hier finden Sie den Plan als PDF in einer größeren Auflösung

„Wir hoffen“, so Popp, „dass wir einen Vorplatz haben werden, auf dem man sich gerne aufhält“. Von dort aus kann man dann zum Neckarufer flanieren. Am Ende der Fröhlichstraße wird es einen Wendehammer mit vier behindertengerechten Parkplätzen geben, welche sich in die Grünanlagen des gesamten Vorplatz-Areals einfügen. Im Hinblick darauf, dass das MARCHIUM mit seinem NS-Dokumentationszentrum eine wichtige Bildungsstätte wird, und eine der Hauptzielgruppen Schulklassen sind, wird auf der Außenanlage auch ein Rondell für Gruppenarbeiten gebaut.

Das Beleuchtungskonzept für die Unterführung im Hintertreffen

Der nächste Punkt, die Unterführung, ist so etwas wie das „Sorgenkind“ bei der Umgebungsplanung. Auf dem Symposium 2017 gab es dabei schon viele Anregungen und bei dem anschließenden Wettbewerb zur Gestaltung der Außenanlagen gewann im Dezember letzten Jahres der Vorschlag, ein Lichtband entlang der Wände anzubringen. Die dafür nötigen 700.000 € wurden aber im Haushalt zurückgestellt, so dass die Umsetzung nicht planmäßig durchgeführt werden kann. Während Institutsleiter Prof. Dr. Nieß sich weiterhin dafür einsetzt, die finanziellen Mittel baldmöglichst zu erhalten, sucht das MARCHIVUM parallel auch nach einem Sponsor, um das durchdachte Beleuchtungskonzept  zur realisieren.

Die Unterführung, wie sie momentan aussieht. Foto: StadtA MA – ISG

„Auf jeden Fall wird die Unterführung beleuchtet und heller gestaltet werden“ resümierte Popp. Nur so macht das das Gesamtkonzept Sinn, das die Menschen aktiv zum MARCHIVUM hinziehen soll.

So könnte das Lichtband in der Unterführung auf dem Weg vom Parkplatz zum Gebäude aussehen. Foto: StadtA MA – ISG

Eine Vision, welche auf der Bezirksbeiratssitzung zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ist, auf der gegenüberliegenden Seite des Durchgangs Menschen aus dem künstlerisch-kreativen Spektrum anzuziehen, indem man dort Veranstaltungsräume, moderne Gastronomie, Proberäume oder Co-Working-Spaces ansiedelt. „Aber das ist nicht Aufgabe des Archivs“, erklärte Popp. „Wir können nur, gemeinsam mit dem FB Stadtplanung und der Wirtschaftsförderung, Impulse geben und einen Anschub. Wir brauchen Menschen, die das verwirklichen wollen“ so der Referent, „und Erfahrungen, wo so etwas schon einmal funktioniert hat“.

Eine mögliche Variante auf der gegenüberliegenden Seite zum Neckar hin: Ein Co-Working-Container. Foto: StadtA MA – ISG

Positive Resonanz im Bezirksbeirat

Dr. Popp schloss seinen Vortrag mit einer Einladung zum Tag der Offenen Tür des MARCHIVUM am 18. März, und an den Bezirksrat, eine der nächsten Sitzungen in dem neuen Friedrich-Walter-Saal abzuhalten. Er sprach auch noch einmal seine Anerkennung an die Anwohner der Baustelle aus, die während des zweijährigen Bauprozesses keine Einwände oder Klagen geäußert haben. Sowas sei in Deutschland eigentlich gar nicht möglich.

Seitens des Bezirksrats wurde das Projekt mit viel Lob bedacht. Auch als Bildungseinrichtung und für die Identifikation mit dem Stadtteil ist das MARCHIVUM wichtig die Neckarstadt. Die an der Stadtentwicklung Beteiligten stimmten einem modernen Beleuchtungskonzept zu, welches wenig Lichtverschmutzung verursachen sollte. Durch eine dynamische Funktionsweise, bei der etwa nur zu den Zeiten mit hohem Personenverkehr zu 100% beleuchtet wird, könne dies gewährleistet sein. Eine solche Einrichtung lässt sich jedoch bis zur Eröffnung nicht mehr installieren. Es ist jedenfalls ein großer Erfolg, dass außer diesem Punkt alles schnell und reibungslos ablief und das MARCHIVUM nun kurz vor seiner Eröffnung steht. „Wir hatten das Glück“ sagte Dr. Popp, „dass alle am gleichen Strang und in die gleiche Richtung gezogen haben.“

Kommentare

  1. Von Anfang an lese ich mit Begeisterung den Marchivum Blog.
    Jedoch muss ich heute leider mein Unverständnis darüber mitteilen, dass ein (vermutlich) aussagekräftiger Lageplan der Außenanlagen im Miniformat ohne Vergrößerungsoption abgebildet wird, auf dem man nur unzulänglich das Beschriebene erkennen kann.
    Sehr schade!

    • Zu allen drei Kommentaren: Ich verstehe das sehr gut, hätte es auch gerne größer. Aber wir haben leider nur dieses kleine Foro bekommen. Ich schaue mal, ob ich ein PDF des Plans organisieren kann. Wir freuen uns trotzdem sehr über die Kommentare. Vielen Dank. Silvia Köhler

  2. Ich stimme Frau Abel zu. Auch ich kann aus dem Lageplan nichts erkennen Was ist wo? Vielleicht ein bisschen größer und mit Hinweisen (Parkplätze wo).
    Aber ansonsten auf dem bisherigen guten Weg weiter.

  3. Auch ich verfolge den Marchivum blog zeit seiner inception und freue mich auf jede neue edition.
    Vielen dank für die zahlreichen fotos und lagepläne.
    Ich muss leider den beiden anderen lesern zustimmen, daß vergrößerungsoptionen embedded werden sollten…
    Bitte berücksichtigen sie: Nicht jeder Mannheimer wohnt in Mannheim und kann sich das alles vor ort ansehen…
    Schöne grüße vom sonnigen Las Cruces, New Mexico

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